BQ Aquaris M4.5 Smartphone [deutsch]
Da ich kein Freund aktueller Riesensmartphones bin und die bei uns noch recht unbekannte spanische Marke BQ vor ein paar Monaten das kompakte Aquaris M4.5 vorgestellt hat, habe ich mir direkt ein Testgerät bestellt und dieses nun knapp drei Wochen im Alltag ausprobieren können.
Den Bericht des später getesteten Aquaris M5 finden Sie hier: BQ Aquaris M5 Smartphone [deutsch]

Hier passt aber natürlich jedes normal erhältliche Netzgerät – ich empfehle beispielsweise das günstige Anker 2-Port USB Ladegerät.




Einen kleinen Kritikpunkt stellt die etwa 0,5mm überstehende Kante um das Display dar, welche bei auf der Front liegendem Handy zwar sicherlich praktisch gegen Kratzer – aber manchmal leider auch etwas zu scharfkantig ist. Speziell am Ohr könnte das bei langen Telefonaten stören.
Die nicht abnehmbare Rückseite fühlt sich dagegen durch den matten Kunststoff angenehm weich an und verhindert auch jedes Entstehen von Fingerabdrücken.
Beide Micro-Sim-Karten und die Micro-SD-Karte lassen sich über seitliche Fächer einschieben, welche mit dem beiliegenden „Metallstift“ oder einer aufgebogenen Büroklammer geöffnet werden können.






Besonders ist die Nachfrage, ob man am BQ-Plus-Programm teilnehmen möchte, welches für 19,90€ pro Jahr viele erdenkliche Schadensfälle wie Sturz, Bruch, Raub, Wasserschaden, etc. abdeckt.
Hier erhält man laut Hersteller vollkommen kostenlos Austausch oder Reparatur. Wichtig ist für einen Schutz von Beginn nur, dass man innerhalb der ersten sieben Tage am Programm teilnimmt. Schließt man es dann innerhalb der ersten drei Monate noch ab, gilt eine Karenzzeit von einem Monat.
Wie zuverlässig BQ hier agiert, wird sich noch zeigen. Preislich stellt die Versicherung meiner Meinung nach aber eine sehr gute Möglichkeit dar, das Handy etwas unbeschwerter zu nutzen.




Im Vergleich mit der AMOLED-Technologie (z.B. Galaxy S4 Mini) sind die LCD-IPS-Schwarzwerte zwar nicht ganz so gut, können aber mithalten. Zusammen mit dem hellen Bildschirm führt dies auch im Freien zu guter Ablesbarkeit.
Angenehm zügig verhält sich auch der Touchscreen. Bisher hatte ich kaum Probleme damit, dass Eingaben nicht erkannt oder verzögert wahrgenommen wurden. Teilweise reagiert er sogar ein wenig zu responsiv. So muss man z.B. beim Schreiben darauf achten, dass man die Finger weit genug anhebt, da man ansonsten mal schnell ein paar weitere Buchstaben mit drin hat. Auf der anderen Seite führt das zu der möglichen Steuerung selbst mit dünnen Handschuhen.
Etwas toleranter hätte BQ jedoch bei der Größe der Softkeys im unteren Telefonbereich sein können. Man muss die kleinen Buttons schon sehr genau treffen, um „Zurück“, „Home“ oder „Multitasking“ auszulösen.
Weiterhin finde ich den im Verhältnis recht breiten Rand ums Display schade. Hätte der Hersteller hier noch ein wenig reduzieren können, würde das Handy ein Stück edler wirken.
So ist es zum Beispiel länger und breiter als mein Motorola Moto X (2013), obwohl dieses sogar einen 4,7″-Bildschirm besitzt.
Andererseits gefällt mir, dass BQ auf Softkeys setzt und so für eine effizientere Ausnutzung des Bildschirms selbst sorgt. Effektiv führt dies vor allem beim Browsen und der generellen Smartphone-Bedienung zu mehr darstellbarem Inhalt.

Wer leistungshungrigere Software oder intensives Multitasking betreiben möchte, sollte möglicherweise auf das 2GB-RAM-Modell ausweichen – für Normalnutzer dürfte aber die vorliegende 1GB-Variante absolut ausreichen.
Ein schwerwiegenderes Problem stellt hier eher der integrierte Speicher von 8GB dar, von dem für den eigenen Gebrauch nur knapp 4,5GB genutzt werden können. Da Apps nicht auf die Speicherkarte des M4.5 verschoben oder installiert werden können, wird es bei ein paar größeren Programmen schnell eng. Das beliebte Spiel „Asphalt 8“ ist etwa 1,6GB groß und kann bei normaler App-Nutzung kaum zusätzlich installiert werden. Möchte man also viele Anwendungen – oder speziell größere Spiele installieren, lohnt sich möglicherweise eine Investition in das 16GB-Gerät.
Grundsätzlich sollte man in den Einstellungen bei „Speicher“ die externe SD-Karte als primären Zugriff auswählen, damit zu den App-Daten nicht noch Fotos und Videos der Kamera hinzukommen.
Da ich gefragt wurde, ob denn dann generell sämtliche Inhalte von Programmen intern gespeichert werden müssen (also z.B. Offline-Karten von Navigation oder ähnliches), kann ich zumindest teilweise beruhigen:
Das ist vom Programm abhängig. Viele Navigationssoftwares unterstützen beispielsweise das Auslagern der Karten auf die externe Speicherkarte. Manchmal muss man dem aber durchs manuelle Erzeugen eines gleichnamigen Ordners (selber Name wie der, in dem die Karten ansonsten intern gespeichert würden) auf der SD-Karte nachhelfen.
Wenn man durch restriktive Installationsmaßnahmen dann doch für ein wenig Platz gesorgt hat, laufen aber auch Spiele wie das vorgenannte, grafisch anspruchsvolle „Asphalt 8“ ohne Probleme. Ein bedeutender Vorteil ist dabei die recht geringe Auflösung des Displays, was die integrierte Grafik nicht allzu stark belastet und so auch hohe Details bei beeindruckender Darstellung ermöglicht.
Wer übrigens sogenanntes „USB On-The-Go“ (OTG) mit dem Aquaris nutzen möchte, kann dies ohne Weiteres tun. Hierzu wird jedoch ein Adapter von Micro- auf Normal-USB benötigt. Möglich ist so auch die Verbindung mit einem USB-Hub und dem Anschluss von verschiedenen Geräten, wie USB-Sticks, Tastaturen, Gamepads und ähnlichem gleichzeitig.
Der Empfang ist hierbei mit beiden Karten durchwegs gut.
Bluetooth und WLAN funktionieren ohne Auffälligkeiten und die Reichweite ist weder außergewöhnlich schlecht, noch gut. Das Signal zum Router im zweiten Stock reicht knapp bis ins Erdgeschoss und draußen auf der Straße ist ebenfalls noch Empfang, wobei die Datenraten linear abhängig zur Entfernung abfallen.
Im Gegensatz dazu war das GPS-Signal außergewöhnlich schnell gefunden und alle bisherigen Positionsanzeigen sehr genau. Auch im Innenraum konnte eine Ortsbestimmung schneller als mit anderen Smartphones getätigt werden.
Etwas schade ist der Verzicht auf NFC, das ich spätestens nach der Anschaffung meiner Creative Roar angefangen habe, zu schätzen, da eine Verbindung durch kurzes Aneinanderhalten super schnell und simpel aufgebaut ist. Vielleicht überlegt sich das der Hersteller ja für eine kommende Version.

Er unterstützt die Sortierung der Apps in Ordner, erlaubt unendlich viele Homescreen-Seiten und das Hinzufügen von Widgets über einen langen Klick auf eine freie Stelle.
Vorteil dieses schlichten und funktionalen Launchers ist eine grundsätzliche Schnelligkeit, die ich bei umfangreicher ausgestatteten Programmen noch nicht erlebt habe.
Wer etwas mehr Kontrolle über Funktionen seines Launchers haben möchte, kann sich natürlich trotzdem zu jeder Zeit einen Alternativen installieren. Empfehlen kann ich z.B. den „KK Launcher“ aus dem Play Store.
Überdies hat BQ auch ein paar Erweiterungen in anderen Bereichen getätigt. So lassen sich die aus Android 5.1 bekannten Shortcuts („Zweimaliges Herunterziehen“ der Statusleiste) nun frei zusammenstellen. Je nach Präferenz kann man dort also Schnellzugriffe (=“Toggles“) für Taschenlampe, Flugmodus, Soundrecording oder sogar Screenrecording hinterlegen oder entfernen.
Ein nettes Feature stellt auch die direkte Anpassung aller verschiedenen Lautstärken dar, die man beim Drücken der seitlichen Volume-Tasten erreicht.
Weiterhin lässt sich die Displaydarstellung (Kontrast, Sättigung, Farbe,…) genau konfigurieren und auch spezielle Berechtigungen für Apps zuweisen oder beschränken. Letztgenanntes Feature wird Google zum Beispiel erst im kommenden Android 6 implementieren.
Möchte man den Autostart bestimmter Anwendungen beim Starten des Handys unterbinden, lässt sich dies dort ebenfalls umsetzen.






Auf nahe Distanz zeigt das Aquaris immerhin, dass eine recht praktikable LED-Leuchte in ihm steckt, indem es Blitzfotos überraschend farbecht und einigermaßen natürlich ausleuchtet. Da habe ich schon schlechteres gesehen.
Vielleicht kommt in naher Zeit ja ein Update, dass die Kamera noch etwas optimiert. Durch die eigentlich große Blende von f/2.0 verfügt sie durchaus über Potenzial, welches möglicherweise noch ausgeschöpft wird. Besonders die Überschärfung und dadurch Detailarmut könnten etwas reduziert werden.
Videos für Erinnerungszwecke können übrigens mit einer maximalen Auflösung von 720p angefertigt werden, wobei auch hier die Qualität spätestens bei geringerer Helligkeit nicht berauschend ist.







In Kombination mit der akzeptablen Maximallautstärke des Hörers ist so auch eine Verständigung in lauter Umgebung möglich.
Hierunter verstehe ich im Laufe des Tages insgesamt ca. 1,5h browsen, zwischendurch immer wieder mailen / SMS / Whatsapp, 3 oder 4 Telefonate (je 5min) führen, Termine erstellen und ähnliches.
Abends habe ich in der Regel noch etwa 60% Restladung und laut Akkudiagnose würde es bis in die Folgenacht um ca 01:00 Uhr reichen.
Im Vergleich mit meinem ansonsten genutzten Motorola Moto X ist das ungefähr eine Ausdauersteigerung um 40%.
Kritikpunkte stellen die wenig grandiose Foto- & Videoqualität (speziell bei Dämmerung/Dunkelheit), der etwas breite Rahmen und fehlendes NFC dar. Dafür kann es auch softwareseitig mit ein paar intelligenten Weiterentwicklungen seitens BQ aufwarten.
Wer vor hat, viele – oder größere – Apps/Spiele zu installieren sollte sich außerdem Gedanken über das Modell mit 16GB an internem Speicher machen, da Anwendungen leider nur intern installiert werden können und der effektiv nutzbare Platz von ~4,5GB sehr schnell eng wird.
Wenn man auf die beiden Simkarten verzichten kann, empfinde ich aktuell das preislich und größentechnisch vergleichbare Samsung Galaxy S4 Mini als sehr interessantes Handy. Dieses bietet eine etwas bessere Kamera, ein schlankeres Design, dafür aber auch einen kleineren, jedoch wechselbaren Akku.
BQ Aquaris M4.5 – Für rund 180€ auf Amazon

Fragen und Anregungen beantworte ich sehr gerne in den Kommentaren. Sollten Ihnen Aspekte fehlen oder Fehler auffallen, freue ich mich über einen kleinen Hinweis. 




Den Bericht des später getesteten Aquaris M5 finden Sie hier: BQ Aquaris M5 Smartphone [deutsch]

Lieferumfang
Das Handy wird in einer kleinen, stabilen Box geliefert, welche neben dem Gerät selbst nur noch ein „Sim-/Speicherkartenfach-Öffnungstool“ und das passende USB-Ladekabel enthält. Ein Steckdosenadapter ist nicht enthalten und müsste, falls noch nicht im Besitz, extra erworben werden.Hier passt aber natürlich jedes normal erhältliche Netzgerät – ich empfehle beispielsweise das günstige Anker 2-Port USB Ladegerät.




Gehäuse & Design
Beim ersten Kontakt ist man erst einmal über das geringe Gewicht des schlanken Geräts überrascht. Dieses liegt durch die kompakten Maße, eine sich Richtung Display leicht verjüngende Bauform und die matte Rückseite jedoch angenehm sicher in der Hand. Das Design ist außerdem überaus schlicht gehalten, wirkt auf mich durch das dezente schwarz aber auch sehr schick. Die klaren Linien und leicht abgerundeten Ecken lassen es in Kombination mit dem sehr ähnlichen Front-Lautsprecher von vorne beinahe mit dem iPhone 5 verwechseln. Von der Seite und hinten hebt es sich dann aber wieder ein gutes Stück ab.Einen kleinen Kritikpunkt stellt die etwa 0,5mm überstehende Kante um das Display dar, welche bei auf der Front liegendem Handy zwar sicherlich praktisch gegen Kratzer – aber manchmal leider auch etwas zu scharfkantig ist. Speziell am Ohr könnte das bei langen Telefonaten stören.
Die nicht abnehmbare Rückseite fühlt sich dagegen durch den matten Kunststoff angenehm weich an und verhindert auch jedes Entstehen von Fingerabdrücken.
Beide Micro-Sim-Karten und die Micro-SD-Karte lassen sich über seitliche Fächer einschieben, welche mit dem beiliegenden „Metallstift“ oder einer aufgebogenen Büroklammer geöffnet werden können.






Inbetriebnahme
Das Handy kam bei mir circa halb geladen an und konnte so direkt genutzt werden. Beim ersten Anschalten läuft das gewohnte Android-Einstellungsprozedere ab, bei dem sich Sprache und WLAN einrichten lassen. Vom Betätigen des Power-Knopfes bis zum Erreichen des Homescreens vergehen so etwa vier Minuten.Besonders ist die Nachfrage, ob man am BQ-Plus-Programm teilnehmen möchte, welches für 19,90€ pro Jahr viele erdenkliche Schadensfälle wie Sturz, Bruch, Raub, Wasserschaden, etc. abdeckt.
Hier erhält man laut Hersteller vollkommen kostenlos Austausch oder Reparatur. Wichtig ist für einen Schutz von Beginn nur, dass man innerhalb der ersten sieben Tage am Programm teilnimmt. Schließt man es dann innerhalb der ersten drei Monate noch ab, gilt eine Karenzzeit von einem Monat.
Wie zuverlässig BQ hier agiert, wird sich noch zeigen. Preislich stellt die Versicherung meiner Meinung nach aber eine sehr gute Möglichkeit dar, das Handy etwas unbeschwerter zu nutzen.




Display & Touch
Anfangs war ich noch der Meinung, dass die Auflösung (qHD – 540×960) möglicherweise etwas zu gering sein könnte, da sie „nur“ einer Pixeldichte von 245ppi entspricht und das menschliche Auge erst ab ~300ppi keine Pixel mehr erkennt. Hier kann ich aber direkt Entwarnung geben: Das Display ist wirklich ausreichend scharf, kontraststark und auch kleine Schriften können gut gelesen werden.Im Vergleich mit der AMOLED-Technologie (z.B. Galaxy S4 Mini) sind die LCD-IPS-Schwarzwerte zwar nicht ganz so gut, können aber mithalten. Zusammen mit dem hellen Bildschirm führt dies auch im Freien zu guter Ablesbarkeit.
Angenehm zügig verhält sich auch der Touchscreen. Bisher hatte ich kaum Probleme damit, dass Eingaben nicht erkannt oder verzögert wahrgenommen wurden. Teilweise reagiert er sogar ein wenig zu responsiv. So muss man z.B. beim Schreiben darauf achten, dass man die Finger weit genug anhebt, da man ansonsten mal schnell ein paar weitere Buchstaben mit drin hat. Auf der anderen Seite führt das zu der möglichen Steuerung selbst mit dünnen Handschuhen.
Etwas toleranter hätte BQ jedoch bei der Größe der Softkeys im unteren Telefonbereich sein können. Man muss die kleinen Buttons schon sehr genau treffen, um „Zurück“, „Home“ oder „Multitasking“ auszulösen.
Weiterhin finde ich den im Verhältnis recht breiten Rand ums Display schade. Hätte der Hersteller hier noch ein wenig reduzieren können, würde das Handy ein Stück edler wirken.
So ist es zum Beispiel länger und breiter als mein Motorola Moto X (2013), obwohl dieses sogar einen 4,7″-Bildschirm besitzt.
Andererseits gefällt mir, dass BQ auf Softkeys setzt und so für eine effizientere Ausnutzung des Bildschirms selbst sorgt. Effektiv führt dies vor allem beim Browsen und der generellen Smartphone-Bedienung zu mehr darstellbarem Inhalt.

Leistung & Speicher
Wie beim Touchscreen schon angesprochen, reagiert das Aquaris insgesamt äußerst zügig. Hänger oder Verzögerungen konnte ich bisher keine feststellen. Programme öffnen sich schnell und die gesamte Bedienung läuft problemlos.Wer leistungshungrigere Software oder intensives Multitasking betreiben möchte, sollte möglicherweise auf das 2GB-RAM-Modell ausweichen – für Normalnutzer dürfte aber die vorliegende 1GB-Variante absolut ausreichen.
Ein schwerwiegenderes Problem stellt hier eher der integrierte Speicher von 8GB dar, von dem für den eigenen Gebrauch nur knapp 4,5GB genutzt werden können. Da Apps nicht auf die Speicherkarte des M4.5 verschoben oder installiert werden können, wird es bei ein paar größeren Programmen schnell eng. Das beliebte Spiel „Asphalt 8“ ist etwa 1,6GB groß und kann bei normaler App-Nutzung kaum zusätzlich installiert werden. Möchte man also viele Anwendungen – oder speziell größere Spiele installieren, lohnt sich möglicherweise eine Investition in das 16GB-Gerät.
Grundsätzlich sollte man in den Einstellungen bei „Speicher“ die externe SD-Karte als primären Zugriff auswählen, damit zu den App-Daten nicht noch Fotos und Videos der Kamera hinzukommen.
Da ich gefragt wurde, ob denn dann generell sämtliche Inhalte von Programmen intern gespeichert werden müssen (also z.B. Offline-Karten von Navigation oder ähnliches), kann ich zumindest teilweise beruhigen:
Das ist vom Programm abhängig. Viele Navigationssoftwares unterstützen beispielsweise das Auslagern der Karten auf die externe Speicherkarte. Manchmal muss man dem aber durchs manuelle Erzeugen eines gleichnamigen Ordners (selber Name wie der, in dem die Karten ansonsten intern gespeichert würden) auf der SD-Karte nachhelfen.
Wenn man durch restriktive Installationsmaßnahmen dann doch für ein wenig Platz gesorgt hat, laufen aber auch Spiele wie das vorgenannte, grafisch anspruchsvolle „Asphalt 8“ ohne Probleme. Ein bedeutender Vorteil ist dabei die recht geringe Auflösung des Displays, was die integrierte Grafik nicht allzu stark belastet und so auch hohe Details bei beeindruckender Darstellung ermöglicht.
Wer übrigens sogenanntes „USB On-The-Go“ (OTG) mit dem Aquaris nutzen möchte, kann dies ohne Weiteres tun. Hierzu wird jedoch ein Adapter von Micro- auf Normal-USB benötigt. Möglich ist so auch die Verbindung mit einem USB-Hub und dem Anschluss von verschiedenen Geräten, wie USB-Sticks, Tastaturen, Gamepads und ähnlichem gleichzeitig.
Verbindungen
Eine Besonderheit des Aquaris ist die Möglichkeit, zwei LTE-Simkarten zu verwenden. Hierbei kann in den Einstellungen gewählt werden, welche Karte für Daten, Anrufe und SMS präferiert wird. Eine Kombination aus günstigem aber umfangreichen LTE-Daten- und Prepaidtarif wäre dadurch also möglich. Ebenfalls kann man das natürlich auch für zwei verschiedene Rufnummern oder eine Ausland-/InlandSim nutzen.Der Empfang ist hierbei mit beiden Karten durchwegs gut.
Bluetooth und WLAN funktionieren ohne Auffälligkeiten und die Reichweite ist weder außergewöhnlich schlecht, noch gut. Das Signal zum Router im zweiten Stock reicht knapp bis ins Erdgeschoss und draußen auf der Straße ist ebenfalls noch Empfang, wobei die Datenraten linear abhängig zur Entfernung abfallen.
Im Gegensatz dazu war das GPS-Signal außergewöhnlich schnell gefunden und alle bisherigen Positionsanzeigen sehr genau. Auch im Innenraum konnte eine Ortsbestimmung schneller als mit anderen Smartphones getätigt werden.
Etwas schade ist der Verzicht auf NFC, das ich spätestens nach der Anschaffung meiner Creative Roar angefangen habe, zu schätzen, da eine Verbindung durch kurzes Aneinanderhalten super schnell und simpel aufgebaut ist. Vielleicht überlegt sich das der Hersteller ja für eine kommende Version.

Software
Neben der Dual-Sim und einem guten Display konnte mich bisher auch die Software überzeugen. BQ nutzt hier einen sehr schlichten Launcher (also das was man sieht, wenn man sich auf dem Homescreen und in der App-Auswahl befindet).Er unterstützt die Sortierung der Apps in Ordner, erlaubt unendlich viele Homescreen-Seiten und das Hinzufügen von Widgets über einen langen Klick auf eine freie Stelle.
Vorteil dieses schlichten und funktionalen Launchers ist eine grundsätzliche Schnelligkeit, die ich bei umfangreicher ausgestatteten Programmen noch nicht erlebt habe.
Wer etwas mehr Kontrolle über Funktionen seines Launchers haben möchte, kann sich natürlich trotzdem zu jeder Zeit einen Alternativen installieren. Empfehlen kann ich z.B. den „KK Launcher“ aus dem Play Store.
Überdies hat BQ auch ein paar Erweiterungen in anderen Bereichen getätigt. So lassen sich die aus Android 5.1 bekannten Shortcuts („Zweimaliges Herunterziehen“ der Statusleiste) nun frei zusammenstellen. Je nach Präferenz kann man dort also Schnellzugriffe (=“Toggles“) für Taschenlampe, Flugmodus, Soundrecording oder sogar Screenrecording hinterlegen oder entfernen.
Ein nettes Feature stellt auch die direkte Anpassung aller verschiedenen Lautstärken dar, die man beim Drücken der seitlichen Volume-Tasten erreicht.
Weiterhin lässt sich die Displaydarstellung (Kontrast, Sättigung, Farbe,…) genau konfigurieren und auch spezielle Berechtigungen für Apps zuweisen oder beschränken. Letztgenanntes Feature wird Google zum Beispiel erst im kommenden Android 6 implementieren.
Möchte man den Autostart bestimmter Anwendungen beim Starten des Handys unterbinden, lässt sich dies dort ebenfalls umsetzen.






Kamera
Im Gegensatz zum restlichen Telefon bin ich von der Kamera nicht wirklich überzeugt. Sie macht zwar Fotos, die noch brauchbar sind – aber leider werden diese generell überschärft und Details etwas verwaschen. Besonders bei Dunkelheit ist dann das Rauschen überdeutlich und Details der 8MP-Aufnahme sind kaum noch zu erkennen.Auf nahe Distanz zeigt das Aquaris immerhin, dass eine recht praktikable LED-Leuchte in ihm steckt, indem es Blitzfotos überraschend farbecht und einigermaßen natürlich ausleuchtet. Da habe ich schon schlechteres gesehen.
Vielleicht kommt in naher Zeit ja ein Update, dass die Kamera noch etwas optimiert. Durch die eigentlich große Blende von f/2.0 verfügt sie durchaus über Potenzial, welches möglicherweise noch ausgeschöpft wird. Besonders die Überschärfung und dadurch Detailarmut könnten etwas reduziert werden.
Videos für Erinnerungszwecke können übrigens mit einer maximalen Auflösung von 720p angefertigt werden, wobei auch hier die Qualität spätestens bei geringerer Helligkeit nicht berauschend ist.







Telefonie
Ein zweites Mikro sorgt für eine ganz gut funktionierende Unterdrückung des Hintergrundlärms und generell würde ich sagen, dass der Klang beim Telefonieren zwar etwas blechern, aber sehr gut verständlich übertragen wird.In Kombination mit der akzeptablen Maximallautstärke des Hörers ist so auch eine Verständigung in lauter Umgebung möglich.
Akku
Das letzte besondere Merkmal stellt der verbaute Akku von 2470mAh dar, welcher in Relation zur Displaygröße großzügig dimensioniert erscheint und bei normalem Gebrauch locker für zwei Tage reicht.Hierunter verstehe ich im Laufe des Tages insgesamt ca. 1,5h browsen, zwischendurch immer wieder mailen / SMS / Whatsapp, 3 oder 4 Telefonate (je 5min) führen, Termine erstellen und ähnliches.
Abends habe ich in der Regel noch etwa 60% Restladung und laut Akkudiagnose würde es bis in die Folgenacht um ca 01:00 Uhr reichen.
Im Vergleich mit meinem ansonsten genutzten Motorola Moto X ist das ungefähr eine Ausdauersteigerung um 40%.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem kompakten, schicken, sehr flotten und einigermaßen günstigen Smartphone mit zwei SimkartenSlots, LTE und gutem Display ist, kommt meiner Meinung nach am M4.5 kaum vorbei.Kritikpunkte stellen die wenig grandiose Foto- & Videoqualität (speziell bei Dämmerung/Dunkelheit), der etwas breite Rahmen und fehlendes NFC dar. Dafür kann es auch softwareseitig mit ein paar intelligenten Weiterentwicklungen seitens BQ aufwarten.
Wer vor hat, viele – oder größere – Apps/Spiele zu installieren sollte sich außerdem Gedanken über das Modell mit 16GB an internem Speicher machen, da Anwendungen leider nur intern installiert werden können und der effektiv nutzbare Platz von ~4,5GB sehr schnell eng wird.
Wenn man auf die beiden Simkarten verzichten kann, empfinde ich aktuell das preislich und größentechnisch vergleichbare Samsung Galaxy S4 Mini als sehr interessantes Handy. Dieses bietet eine etwas bessere Kamera, ein schlankeres Design, dafür aber auch einen kleineren, jedoch wechselbaren Akku.
BQ Aquaris M4.5 – Für rund 180€ auf Amazon
Nachtrag
Das Modell ist normalerweise ab 180€ zu haben. Ein Blick zu den verschiedenen Anbietern auf Amazon lohnt sich also, falls der angezeigte Artikelpreis gerade höher liegt.
Fragen und Anregungen beantworte ich sehr gerne in den Kommentaren. Sollten Ihnen Aspekte fehlen oder Fehler auffallen, freue ich mich über einen kleinen Hinweis.
Autor
Manuel Küfeldt
Getestet am
Produkt
BQ Aquaris M4.5 Smartphone
Bewertung





Stimmt es wirklich, dass sich keinerlei Apps auf SD verschieben lassen nach dem Einstellen des Speicherortes? Das beherrscht sogar mein Y300. Viele Grüße
Hallo Ronny,
Leider kann das BQ zum jetzigen Zeitpunkt weder Apps im Vorhinein auf SD installieren, noch diese im Nachhinein darauf verschieben.
Das ist herstellerspezifisch und wurde auch softwareseitig seit Android 5 nicht besser unterstützt.
Wenn man den Standardspeicherort auf SD Karte ändert, könnte man vermuten, dass hier auch App-Installationen gemeint sind.
Leider sind hier nur Daten betroffen, die von Apps gespeichert werden. Also beispielsweise Fotos, Töne, etc. Die Apps selbst befinden sich immer noch auf dem internen Speicher.
Vielleicht liefert BQ ja aber noch ein wünschenswertes Update für diese Funktion nach.
Hallo Manuel,
vielen Dank für die schnelle Antwort und überhaupt für den Test. Das ist natürlich äußerst schade, da ich Geocaching damit machen möchte und die Offline-Karten schnell ein paar GB benötigen. Also muss das Y300 noch etwas durchhalten :-/
Welche App nutzt du denn dafür?
Nur weil die App selbst intern installiert ist, bedeutet das ja nicht automatisch, dass deren Karten auch intern gespeichert werden müssen.
Wie ich gelesen habe, ist das je nach NavigationsProgramm unterschiedlich und viele unterstützen den Zugriff auf ausgelagerte Karten :)
Stimmt schon Navigator, OruxMaps, c:geo und auch die Pilzsuche – um nur einige zu nennen – lassen andere Speicherorte zu. Aber WhatsApp lässt es z. B. nicht zu, entmülle ich jedoch regelmäßig. Vielleicht überbewerte ich es.
Ist eigentlich ein Displayschutz trotz Dragontail ratsam? Ich würde ein Candy dazunehmen und 8 Stunden am Tag habe ich es in der Hosentasche.
Leider kann ich die Displayschutzfrage aufgrund der fehlenden Langzeiterfahrung nicht abschließend beantworten. In den vergangenen drei Testwochen traten zwar keinerlei Bildschirmkratzer auf – aber ich gehe auch generell sehr pfleglich mit meinen Handys um ;)
Im Zweifelsfall würde ich aber immer eine Folie anbringen. Wenn diese sauber aufliegt, sollte man ja auch nichts von ihr bemerken.
Andererseits hat es auch keinen Sinn, wenn man eine drauf hat, die dann schnell verkratzt und welche man danach nicht mehr gegen eine neue austauscht. Dann hätte man sich diese gleich sparen können.
Problematischer sind meist eh Displaybrüche, gegen die nur Hüllen helfen. Und da bin ich zu eitel – bzw. denke mir, dass ich dadurch die angenehme Schlankheit wieder verliere.
BQ bietet netterweise ja eine ziemlich günstige Versicherung an (BQ Plus) – das wäre vielleicht die brauchbarste Lösung.
Wo kann man denn die 16/2GB Version kaufen ?
Leider bringt BQ seine verschiedenen Modelle nicht gleichzeitig heraus. Noch ist die 16/2GB-Variante also nirgends in Deutschland verfügbar.
Finde ich etwas schade – aber da muss man sich etwas gedulden ;)
Die Version mit 16 GB Speicher und 2 GB RAM ist über die spanische BQ-Website schon erhältlich. Es dürfte also nicht mehr lange dauern, bis die Geräte auch offiziell in Deutschland vertrieben werden. Wer nicht warten kann, sollte es über spanische Webshops probieren.
Hey Doreen, danke für den Tipp! :)
Hallo Manuel,
danke für deine detailierten Bericht und Auflistung vom BQ Aquaris M4.5 – mir ist dabei aufgefallen, daß dir ein Fehler unterlaufen ist, nämlich BQ Aquaris M4.5 hätte kein NFC.
Nach meinen Recherchen hat aber das o.g. Smartphone diese Eigenschaft und bin jetzt etwas irritiert.
Vielleicht kannst du mir helfen dieses zu Hinterleuchten – vielen Dank für deine Mithilfe im
Voraus und verbleibe mit
freundlichen Grüßen
Dieter
Da muss ich dich leider enttäuschen. Die NFC-Technologie wurde seitens BQ erst im M5 verbaut.
Das M4.5 hat also kein NFC. Hier enthält deine verlinkte Webseite einen Fehler.
Weder wird dieses übrigens auf der offiziellen BQ-Seite genannt, noch hat man irgendwo im Menü die Möglichkeit, dieses zu aktivieren ;)
Das M5, welches ich aktuell auch teste, besitzt dieses Feature und bietet hiermit neben dem größeren Arbeitsspeicher, Display, Prozessor und der Auflösung einen weiteren Vorteil.
Leider verliert man die beim M4.5 so angenehme Kompaktheit.
Auf dieser Seite wurde das NFC deklariert:
http://smartphone-star.de/smartphones/bq/aquaris-m4-5#datenblatt
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