iRULU WalknBook 3 Notebook/Tablet

Windows 10 ist seit Erscheinen dafür bekannt, sich auch auf Tablets außerordentlich gut zu machen. Da ich das iRULU für einen unabhängigen Bericht zum Testen erhielt, war ich gespannt, wie sich so ein doch noch relativ günstiges Tablet trotz vermeintlich geringer Auflösung im Alltag schlägt.

Lieferumfang

Beim Auspacken stellt man erst einmal fest, dass der Hersteller auf eine schlichte, aber ordentliche und in keiner Weise billig wirkende Verpackung Wert legt.
Im Lieferumfang befinden sich neben Tablet und Tastatur noch ein Micro-USB-, sowie ein DC-Ladekabel mit Netzteil.

iRULU WalknBook 3iRULU WalknBook 3

Design & Verarbeitung

Subjektiv handelt es sich um eine sehr gute Verarbeitung. Das Tablet selbst enthält viel Aluminium. Beim Rest handelt es sich größtenteils um gummierten Kunststoff, der sich gut anfühlt.
Die Tastatur besteht zwar aus Plastik, fühlt sich aber noch einigermaßen hochwertig und wirklich nicht klapprig an.
Im Inneren dieser befindet sich außerdem ein Metallgewicht, um das recht schwere Tablet im aufgeklappten Zustand halten zu können ohne nach hinten umzukippen.
Das hierfür wichtige Scharnier ist ausreichend fest, erlaubt jedoch nicht das einhändige Öffnen.
Durch zwei Eisenbolzen wird die Basis bis zum Drücken des Löse-Knopfes durchgängig vertrauenswürdig sicher festgehalten. Beim Einstecken ist jedoch etwas höherer Druck nötig.

Alle Anschlüsse wirken stabil, nur die Abdeckung des Micro-SD-Kartenslots scheint mir etwas wackelig und auch gar nicht allzu sinnvoll zu sein. Ich fände es schöner, wenn der Kartenslot von außen zu erreichen wäre. Andererseits wird so ein versehentliches Auswerfen vermieden, was wichtig ist, falls Programme extern ausgelagert wurden, was durch die Systemspeichergröße von nur 28GB (18GB frei) empfehlenswert ist.

Optisch bin ich von der Tablet-/Keyboard-Kombination recht angetan, auch wenn der Hersteller etwas dezentere Schriftzüge auf der Tabletrückseite hätte wählen können.

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Tastatur

Die Tasten wurden so im Gehäuse untergebracht, dass sie plan mit dem umgebenden Rand abschließen und so für ein kratzer- und druckstellenfreies Zusammenklappen gesorgt wird.
Wie man eine Tastatur empfindet, ist natürlich eine sehr persönliche Angelegenheit, jedoch finde ich, dass iRULU hier gute Arbeit gemacht hat. Die Tasten liefern ein gutes Feedback, weißen einen ordentlichen Hub von ca. 2mm auf und klappern beim Tippen kaum.
Durch die sehr geringe Größe ist eine Eingewöhnungs- bzw. Umgewöhnungsphase von regulären Tastaturen natürlich nötig – dann lässt sich in Relation zur Größe aber auch mit – in meinem Fall – mittelgroßen Händen angenehm damit tippen.
Speziell die Leertaste macht mir nach ein paar Wochen der Benutzung aber hin und wieder immer noch Schwierigkeiten, da sie so knapp am umgebenden, höher liegenden Rand liegt, dass ich oft auf den Rand stoße, bevor die Taste komplett durchgedrückt ist.
Wer große bis sehr große Hände besitzt, könnte hier noch deutlich mehr Schwierigkeiten haben.

Tastenbelegung:
Im Gegensatz zu Vorgängergeräten ist die deutsche Tastenbelegung inzwischen absolut korrekt. Sämtliche Sonderzeichen werden anstandslos umgesetzt, was bei den älteren Geräten gerade für Programmieraufgaben (Insbesondere wegen der nicht problemlos auffindbaren Zeichen < > / ; # $ ) ein ärgerliches Hindernis darstellte.
Zehnfinger-Schreiber werden eventuell die rechte, möglicherweise aus Platzgründen nicht vorhandene Shift-Taste vermissen. Stattdessen befinden sich ganz oben rechts eigene Tasten für Plus(+), Minus(-), Mal(*) und Geteilt(/).

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Inbetriebnahme

Die Tastatur lässt sich mit etwas Druck gut am Tablet anbringen und wird unkompliziert erkannt. Für die Benutzung wird diese jedoch nicht unbedingt gebraucht und kann jederzeit abgesteckt werden.
Wer bereits mit Windows oder Windows Phone zu tun hatte, wird sich sehr schnell heimisch fühlen. Die Einrichtung geht schnell vonstatten und erklärt sich im Grunde von selbst. Bei der Einrichtung empfiehlt es sich jedoch, genau zu lesen und zum Ende hin die „empfohlenen Expresseinstellungen“ nicht anzunehmen, sondern die letzten Kästchen selbst an-/abzuklicken, um der Datensammelwut von Windows 10 ein wenig zu entgehen.
WLAN und Bluetooth funktionieren bei mir einwandfrei und auch eine Wireless-Display-Verbindung zu meinem Sony Fernseher ließ sich gut einstellen. Angeschlossen ans Tastaturdock (mit extra USB-Port z.B. für Maus) ergibt sich ein beinahe vollkommen normaler Mini-Laptop.

Display

Vom Hersteller aus befindet sich schon eine Schutzfolie auf dem Bildschirm. Diese ist leider nicht ganz exakt aufgebracht, bis auf die dadurch entstandenen kleinen Blasen aber ansonsten hilfreich gegen Kratzer.
Die Displayfarben wurden insgesamt neutral, wenn auch ein wenig blass abgestimmt, zeigen sich jedoch überraschend blickwinkelstabil. Das Ansehen von Videos ist damit tatsächlich sehr angenehm. Die inzwischen geringere Auflösung von 1280×800 Pixeln wirkt nur bei manchen Webseiten störend, bei denen nicht der gesamte Inhalt angezeigt wird. Für den übrigen Betrieb und auch Schreibtätigkeiten ist sie meiner Meinung nach absolut ausreichend. Die leichte Körnung fällt normalerweise kaum auf. Für den Außeneinsatz bei Sonnenlicht spiegelt das Display leider etwas zu stark.
FullHD-Filmmaterial kann aber problemlos wiedergegeben werden. Ich nutze hierzu den VLC-Mediaplayer und der Prozessor macht hier keine Probleme.

Der Touchscreen gibt sich außerdem ausreichend responsiv. Die Oberfläche stellt sich aufgrund der Folie zwar ein wenig rauer dar und lässt kein ganz flüssiges Gleiten zu – dies verbessert sich aber mit der Zeit. Hier haftet die anfangs aufgebrachte Folie noch etwas stärker.
Ist das Tablet in der Tastatur eingeklickt, sollte man beim Bedienen per Touch mit einer Hand den Rahmen halten, da das Display ansonsten schon etwas arg schwingt.
Ebenso schade finde ich die Displayscharnier-Winkelbegrenzung auf maximal 112°. Sitzt man beispielsweise am Sofa und hat das W3 auf dem Schoß, zeigt das Display leider Richtung Bauch und nicht zum Gesicht des Betrachters.
Manche Nutzer der Vorgängerversionen bemängelten darüber hinaus noch eine geringe Genauigkeit der Touch-Eingaben. Das kann ich bei meinem W3er-Modell nun aber nicht bestätigen, wobei ich gerade anfangs auch noch manchmal doppelt auf Schaltflächen drücken musste. Vermutlich liegt dies jedoch eher an der leicht geringeren Empfindlichkeit gegenüber meinem Smartphone, was eine kleine Eingewöhnungszeit nötig macht.

iRULU WalknBook 3

Leistung

2GB RAM klingen für einen regulären Laptop erst einmal nach nicht sehr viel – und ich hatte im Vorhinein Angst, ein eher langsames Tablet zu erhalten. Bis zu einem gewissen Grad kann ich hier aber beruhigen:
Belastet man das iRULU nicht mit zu vielen parallel laufenden Apps oder großen Programmen, läuft es erstaunlich flott. Besonders, wenn man auf Windows-Apps zurückgreift. Desktop-Programme benötigen meist einen etwas längeren Atem, bis sie mal starten. Auch der Explorer ist hiervon ein wenig betroffen. Zwar lässt sich auch auf Desktop-Ebene gut arbeiten – jedoch ist das iRULU besser für den App-Betrieb geeignet.
Die sonstige Steuerung und der Besuch von Webseiten läuft jedoch sehr flüssig ab – und speziell das Scrollen gelingt dank Windows 10 angenehm weich.
Für aufwändigere Programme (Videoschnitt oder ähnliches) und Spiele dürften es dann aber natürlich mindestens 4GB Ram und ein leistungsfähigerer Prozessor sein.
Dass man das in der Preiskategorie aber nicht erwarten kann, sollte jedem Käufer klar sein.
Textverarbeitung, Surfen und Videowiedergabe lassen sich mit dem iRULU absolut zufriedenstellend ausführen.

Speichergeschwindigkeit (Test mit CrystalDiskMark):
Beim internen Speicher handelt es sich natürlich um keine flotte SSD, jedoch sind die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten mit 135 und 70 MB/s in der Tabletkategorie wirklich in Ordnung.
Der interne Micro-SD-Kartenslot ist hierbei leider nur per USB2.0 angebunden und sorgt daher für nicht ganz so flotte Lese- und Schreibwerte von 23,5 bzw. 12,6 MB/s.

Klang

Dank der beiden Stereolautsprecher erhält man trotz eher geringer Größe zumindest eine geringe räumliche Wiedergabe. Logischerweise halten sich die Tiefen arg im Rahmen und auch die Lautstärke ist verbesserungswürdig. Ab ca. 80% verzerrt der Ton und klingt allgemein sehr blechern. Akustisch habe ich da sogar schon bessere Smartphones hören dürfen. Außerdem spielt bei meinem Exemplar vom Betrachter aus der rechte Lautsprecher ca. 10% leiser.
Für wirklich ernsthaftes Musikhören würde ich bei Tablets oder auch Laptops aber sowieso immer zu Kopfhörern oder externen Lautsprechern raten. Die Tonausgabe ist hierbei dann über die integrierte 3,5mm-Klinkenbuchse tadellos.

Kamera

Bei Handys werden die Fotoeinheiten inzwischen immer besser – Tablets profitieren jedoch noch nicht unbedingt von diesem Trend.
Das iRULU stellt hier keine Ausnahme dar und kann mit seinen beiden Kameras (Front & Rückseite) nicht wirklich gut überzeugen. Für Erinnerungsschnappschüsse taugen diese zwar noch, bei steigender Dunkelheit fangen sie aber sehr schnell unschönes Rauschen ein.
Für das ein oder andere Skypegespräch sind sie bei ausreichender Zimmerbeleuchtung aber zu ertragen.

Akkulaufzeit

Meine normal mögliche Benutzungsdauer pegelte sich bei etwa 4,75 Stunden ein, wobei ich hierbei hauptsächlich surfte, ein bisschen Textverarbeitung betrieb und Musik über verbundene Bluetoothkopfhörer hörte.
Im Filmtest (Abspielen eines FullHD-Spielfilms bei 75%iger Displayhelligkeit mit dem VLC-Player bis sich das Gerät abschaltet) hielt der Akku 4,5 Stunden durch.
Das Laden benötigt etwa 3h, wobei es sich empfiehlt, entweder mit dem mitgelieferten Netzteil zu laden (11,7W) oder ein Schnelllade-USB-Netzteil (bis 2A) zu verwenden, da normale Handyladegeräte nur mit ca. 1A laden (~5W bei 5V) und der Ladevorgang somit etwa doppelt so viel Zeit in Anspruch nimmt. Im Betrieb entlädt sich hier der Akku sogar ein klein wenig während es angesteckt ist.
Schön ist natürlich dennoch, dass er sich auch im Betrieb über Micro-USB aufladen lässt, was die einfache Steigerung der Ausdauer über Akkupacks wie z.B. diesen ermöglicht.

Standbyverbrauch:
Das voll aufgeladene Tablet verlor in 24h etwa 5% seiner Akkukapazität, was in meinen Augen akzeptabel ist.

iRULU WalknBook 3

Fazit

Wer bei Tablets keine herausstechenden Lautsprecher erwartet und mit der durchschnittlichen HD-Auflösung, sowie der für einfache Aufgaben geeigneten Leistungsfähigkeit klar kommt, erhält hier eine günstige Tablet-Tastatur-Kombination, die dank guten Akkulaufzeiten, sehr schöner Verarbeitung und einer brauchbaren Tastatur empfohlen werden kann.

iRULU WalknBook 3 – Für rund 189€ auf Amazon (Zum Zeitpunkt des Tests)

iRULU WalknBook 3
Getestet am
Produkt
iRULU WalknBook 3 Notebook/Tablet
Bewertung
4

2 Gedanken zu „iRULU WalknBook 3 Notebook/Tablet

  • 12. November 2018 um 15:12
    Permalink

    Hallo Brauche
    die treiber, die Seite irulu ist so halb tot ,
    das gerät ist nett, habs grade für 20 Euro vom Flohmarkt…

    IST momentan ohne touch und ohne ton aber mit maus und tastur nutzbar 
    akku wird nicht erkannt,
    habe windows frisch drauf aber es fehlen die treiber 

    An: sales@irulu.com
    Betreff: Touch audio driver for w21 walknbook3 ???
    Audio,touch,akku driver for driver for w21 walknbook3
    gruss Ulli

    hardware id  48CF.—-

    BIOS-Version/-Datum    American Megatrends Inc. 5.6.5, 23.02.2016

    Prozessor    Intel(R) Atom(TM) CPU  Z3735F @ 1.33GHz, 1329 MHz, 4 Kern(e), 4 logische(r) Prozessor(en)
    System-SKU    PN-201512242535V2
    Version    10.0.17134 Build 17134   10 home32bit
    Hardwareabstraktionsebene    Version = „10.0.17134.112“

    im gerätemanager treiber die fehlen
    info 
    ACPI\INT3401\0
    ACPI\INT3406\2&DABA3FF&0

    Antwort
    • 12. November 2018 um 16:08
      Permalink

      Hallo Ulli,

      Leider habe ich das Gerät damals auch nur zum Test da gehabt und kann bei Treiberproblemen nicht weiter helfen.
      Sorry und vielen Dank für deinen Kommentar.

      Manuel

      Antwort

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