SJCAM M10 Plus Actioncam
Nach verschiedenen Tests diverser Actioncams durfte ich auch dieses Modell mit integriertem WLAN und digitalem Bildstabilisator für einen unabhängigen Erfahrungsbericht ausprobieren und war gespannt, wie es sich qualitativ schlägt.
Beim Equipment sieht es dann wieder gewohnt aus: Bis auf das transparente Gehäuse kann sämtliches Zubehör in beiden Richtungen miteinander kombiniert werden.
Die Fertigung empfinde ich als hochwertig. So finden sich nur minimale Spaltmaße, die gesamte Kamera fasst sich gut an und alle Anschlüsse funktionieren einwandfrei.








Ob man so viele Knöpfe benötigt ist vermutlich Geschmackssache. Schön ist hier natürlich, dass die Cam über einen Druck in den Wlan-Modus versetzt werden kann.
Der 900mAh-Akku wird in der Kamera selbst aufgeladen (dauert etwa zwei Stunden), wobei während der Ladung leider nicht genutzt werden kann.
Neben dem integrierten Display kann auch jedes aktuelle Smartphone als externer Monitor genutzt werden. Die Anzeige des Kamera-Bilds über WLAN funktioniert hier (wenn die Verbindung steht) problemlos und auch das Starten und Stoppen der Aufnahme ist so einfach möglich. Der Zeitversatz ist hierbei nicht allzu hoch.
In meinem Fall ging das Verbinden bisher immer problemlos. Allzu modern und gut designt gibt sich die AndroidApp von SJCAM jedoch leider nicht.
Man muss natürlich beachten, dass zuerst eine WLAN-Verbindung vom Handy zur Cam aufgebaut werden muss (in den Android-WLAN-Einstellungen) und die App erst dann funktioniert.
Da unter Android erkannt wird, dass über diese WLAN-Verbindung kein Internetsignal kommt, muss man die Verbindung immer manuell wieder herstellen. Ein automatischer Verbindungsaufbau bei Abbruch ist also nicht möglich – was aber an Android liegt.





Bei Dunkelheit hat die Actioncam öfter Probleme mit dem Weißabgleich, wobei sie das Bild bei mir in Innenräumen oft viel zu warm und außen dann zu kalt darstellt.
Im Vergleich zu anderen günstigen Actioncams empfand ich den Helligkeitsübergang von Dunkel zu Hell hier angenehm flüssig, wobei ich auch ab und zu feststellen konnte, dass sie etwas überbelichtet.
Das Bildmaterial ist auf der niedrigsten Schärfestufe („soft“) für meinen Geschmack immer noch ein wenig zu stark geschärft.
Wird es ein wenig dunkel fängt das Bild überdies stark das Rauschen an bzw. gehen durch die interne Rauschunterdrückung viele Details verloren. Das ist aber der Größe des Sensors geschuldet und bei vergleichbaren Kameras nicht besser. Selbst teurere Modelle haben bei Dunkelheit die selben Probleme.
Schön und bemerkenswert ist wiederum die integrierte digitale Stabilisierung mittels „Gyrosensor“. Hierbei zeichnet die Cam gleichzeitig mit der Aufnahme auch die Wackelbewegungen auf und stabilisiert mit diesen dann das Videomaterial.
Da das ganze digital abläuft, verliert man ein wenig Weitwinkel und die Kamera zoomt beim Video etwas ins Bild, um ausreichenden Spielraum für das Ausbessern der Ruckler zu haben.
Insgesamt würde ich das Bild als sehr brauchbar bezeichnen, wobei man natürlich schon preisbezogen keinen Vergleich mit den aktuellen GoPros ziehen darf. Diese haben mit Bitraten um die 60Mbit/s im Vergleich zu den 14Mbit/s der M10+ in den Details deutlich höherwertigere Aufnahmen zu bieten. Besonders bei schnelleren Schwenks fällt das deutlich auf (verwaschene, blockartige Artefaktbildung).
Empfehlung für optimale Bildqualität:
Da die Cam offenbar Einschränkungen aufweist, was die maximalen Datenraten angeht, rate ich dazu, für möglichst geringe Komprimierung und wenige Artefakte keine unnötig hohen Einstellungen vorzunehmen, wenn man diese nicht verwenden möchte. Bedeutet: Wenn man keine Zeitlupe verwenden möchte und die Bildausgabe normales FullHD sein soll, auch „nur“ 1080p bei 30B/s zu wählen. Nach meinen Erfahrungen kommt die Kamera hier am wenigsten an ihre Grenzen und nimmt zwar auch nur mit ~15Mbit/s auf – jedoch wirkt das Bild deutlich sauberer als bei 60B/s und relativ gesehenen niedrigen 20Mbit/s.
Wer längere Laufzeiten benötigt oder sehr viel Wert auf Bilddetails legt, sollte dann jedoch zu den teureren Varianten greifen, da diese hier noch deutlich überlegen sind. Dabei muss es nicht unbedingt das Neueste sein. Kann da z.B. die noch immer sehr passable GoPro Hero3+ Silver empfehlen.
Die GoPro Hero Session liefert übrigens trotz doppeltem Preis nicht unbedingt doppelt so gutes Videomaterial. Wer also nicht das letzte Quäntchen Kompaktheit benötigt, könnte hier also ein wenig sparen.
Ihr habt Fragen, Anregungen oder Kritik zum Erfahrungsbericht? Sehr gerne beantworte ich diese hier in den Kommentaren oder per Mail. Die Adresse findet ihr in meinem Profil.
SJCAM M10 Plus Actioncam – Für rund 116€ auf Amazon (Zum Zeitpunkt des Tests) 




Verarbeitung & Design
Ähnlichkeiten zur „Session“ des Actioncam-Branchenführers finden sich dieses Mal nur im beinahe quadratischen Formfaktor. Ansonsten ist die M10+ was die Optik angeht recht eigenständig. Ein Grund hierfür ist sicherlich der vergleichsweise große, rückseitige Bildschirm.Beim Equipment sieht es dann wieder gewohnt aus: Bis auf das transparente Gehäuse kann sämtliches Zubehör in beiden Richtungen miteinander kombiniert werden.
Die Fertigung empfinde ich als hochwertig. So finden sich nur minimale Spaltmaße, die gesamte Kamera fasst sich gut an und alle Anschlüsse funktionieren einwandfrei.








Handhabung
Die M10+ wird mit fünf Knöpfen (Modus/Power, Aufnahme, hoch, Wlan, runter) gesteuert, wobei dies nach einiger Zeit relativ intuitiv vonstatten geht. Vom Anschalten bis zum Aufnehmen eines Videos vergehen 5 Sekunden, was meiner Meinung nach absolut in Ordnung ist.Ob man so viele Knöpfe benötigt ist vermutlich Geschmackssache. Schön ist hier natürlich, dass die Cam über einen Druck in den Wlan-Modus versetzt werden kann.
Der 900mAh-Akku wird in der Kamera selbst aufgeladen (dauert etwa zwei Stunden), wobei während der Ladung leider nicht genutzt werden kann.
Neben dem integrierten Display kann auch jedes aktuelle Smartphone als externer Monitor genutzt werden. Die Anzeige des Kamera-Bilds über WLAN funktioniert hier (wenn die Verbindung steht) problemlos und auch das Starten und Stoppen der Aufnahme ist so einfach möglich. Der Zeitversatz ist hierbei nicht allzu hoch.
In meinem Fall ging das Verbinden bisher immer problemlos. Allzu modern und gut designt gibt sich die AndroidApp von SJCAM jedoch leider nicht.
Man muss natürlich beachten, dass zuerst eine WLAN-Verbindung vom Handy zur Cam aufgebaut werden muss (in den Android-WLAN-Einstellungen) und die App erst dann funktioniert.
Da unter Android erkannt wird, dass über diese WLAN-Verbindung kein Internetsignal kommt, muss man die Verbindung immer manuell wieder herstellen. Ein automatischer Verbindungsaufbau bei Abbruch ist also nicht möglich – was aber an Android liegt.




Laufzeit
Wie schon in anderen Rezensionen angemerkt, ist die SJCAM kein Dauerläufer. Nach etwa 60min bei 1080/30p oder auch schon 45min bei 60p ist der Akku am Ende.
Videoqualität
Die Farbwiedergabe ist bei Tageslicht relativ natürlich, wobei ein in meinen Augen etwas zu hoher Kontrast auftritt.Bei Dunkelheit hat die Actioncam öfter Probleme mit dem Weißabgleich, wobei sie das Bild bei mir in Innenräumen oft viel zu warm und außen dann zu kalt darstellt.
Im Vergleich zu anderen günstigen Actioncams empfand ich den Helligkeitsübergang von Dunkel zu Hell hier angenehm flüssig, wobei ich auch ab und zu feststellen konnte, dass sie etwas überbelichtet.
Das Bildmaterial ist auf der niedrigsten Schärfestufe („soft“) für meinen Geschmack immer noch ein wenig zu stark geschärft.
Wird es ein wenig dunkel fängt das Bild überdies stark das Rauschen an bzw. gehen durch die interne Rauschunterdrückung viele Details verloren. Das ist aber der Größe des Sensors geschuldet und bei vergleichbaren Kameras nicht besser. Selbst teurere Modelle haben bei Dunkelheit die selben Probleme.
Schön und bemerkenswert ist wiederum die integrierte digitale Stabilisierung mittels „Gyrosensor“. Hierbei zeichnet die Cam gleichzeitig mit der Aufnahme auch die Wackelbewegungen auf und stabilisiert mit diesen dann das Videomaterial.
Da das ganze digital abläuft, verliert man ein wenig Weitwinkel und die Kamera zoomt beim Video etwas ins Bild, um ausreichenden Spielraum für das Ausbessern der Ruckler zu haben.
Insgesamt würde ich das Bild als sehr brauchbar bezeichnen, wobei man natürlich schon preisbezogen keinen Vergleich mit den aktuellen GoPros ziehen darf. Diese haben mit Bitraten um die 60Mbit/s im Vergleich zu den 14Mbit/s der M10+ in den Details deutlich höherwertigere Aufnahmen zu bieten. Besonders bei schnelleren Schwenks fällt das deutlich auf (verwaschene, blockartige Artefaktbildung).
Empfehlung für optimale Bildqualität:
Da die Cam offenbar Einschränkungen aufweist, was die maximalen Datenraten angeht, rate ich dazu, für möglichst geringe Komprimierung und wenige Artefakte keine unnötig hohen Einstellungen vorzunehmen, wenn man diese nicht verwenden möchte. Bedeutet: Wenn man keine Zeitlupe verwenden möchte und die Bildausgabe normales FullHD sein soll, auch „nur“ 1080p bei 30B/s zu wählen. Nach meinen Erfahrungen kommt die Kamera hier am wenigsten an ihre Grenzen und nimmt zwar auch nur mit ~15Mbit/s auf – jedoch wirkt das Bild deutlich sauberer als bei 60B/s und relativ gesehenen niedrigen 20Mbit/s.
Fotoqualität
Für Fotos würde ich die Cam nicht empfehlen. Diese sind deutlich schlechter und unschärfer als die meines vier Jahre alten Smartphones. Für Erinnerungszwecke und Fotos in actiongeladenen Situationen mag es jedoch reichen.Zubehör
Neben dem bereits erwähnten Unterwassergehäuse finden sich im Lieferumfang noch ein paar weitere praktische Teile. Diese sind gut verarbeitet und mit dem üblichen GoPro-Zubehör kompatibel. Für eine Befestigung an Scheiben oder am Körper mittels Kopf- oder Brustband würde man jedoch noch Zubehör wie das aus diesem Set benötigen.Fazit
Aufgrund einfacher WLAN-Verbindung, preislich überzeugender Bild- und Materialqualität sowie der Kompatibilität mit dem üblichen GoPro-Zubehör kann ich die M10+ bisher gerne weiter empfehlen.Wer längere Laufzeiten benötigt oder sehr viel Wert auf Bilddetails legt, sollte dann jedoch zu den teureren Varianten greifen, da diese hier noch deutlich überlegen sind. Dabei muss es nicht unbedingt das Neueste sein. Kann da z.B. die noch immer sehr passable GoPro Hero3+ Silver empfehlen.
Die GoPro Hero Session liefert übrigens trotz doppeltem Preis nicht unbedingt doppelt so gutes Videomaterial. Wer also nicht das letzte Quäntchen Kompaktheit benötigt, könnte hier also ein wenig sparen.

SJCAM M10 Plus Actioncam – Für rund 116€ auf Amazon (Zum Zeitpunkt des Tests)
Autor
Manuel Küfeldt
Getestet am
Produkt
SJCAM M10 Plus Actioncam
Bewertung




